Wien: Die Welle nutzen – Und es geht weiter!

Eigentlich wollten wir ja Rückschau halten – auf die Speaking Tour und ihre Ergebnisse. Statt dessen wird der nachbereitende Skype-Call mit den lokalen Veranstaltern sehr rasch zum Ausblick.

Natürlich war die Tour organisatorisch betrachtet ein großer Erfolg: Dass 5.000 Gläubige unsere Veranstaltungen besuchen würden, Tausende weitere sich via Internet-Livestreaming und Blog mit einklinken und die internationale Presse fast täglich berichtet – damit hatten weder ich, noch die Pfarrer-Initiative, noch die lokalen Veranstalter gerechnet. Und für die Vernetzung US-amerikanischer Kirchenreformgruppen war die gemeinsam veranstaltete Speaking Tour ein Meilenstein. Umso mehr stellt sich jetzt die Frage, wie es weitergehen könnte, wie die entstandene Welle genutzt und unser gemeinsamer Einsatz für eine Kirchenreform im Geist des II. Vatikanischen Konzils vorangetrieben werden kann.

Es ist morgens um 6.00 Uhr US-amerikanische Zeit und Chris Schenk, die die Speaking Tour als Sprecherin von „Future Church“ zusammen mit den anderen Kirchenreformbewegungen organisiert hat, versprüht ihre übliche Power. An ihrer Seite Deborah Rose-Milavec, ihre junge Nachfolgerin in spe bei Future Church.

Wie immer sind wir uns schnell einig, um welche Punkte es in der weiteren Zusammenarbeit gehen muss: Die Getauften, die „Laien“ sollen darin ermuntert und gestärkt werden, ihre „KirchenbürgerInnenrechte“ einzufordern und schließlich auch zu erlangen. Die Gemeinden an der Kirchenbasis müssen darin unterstützt werden, sich zu wehren gegen Schließungen und Fusionierungen zu „Mega-Pfarren“, wie sie die Bischöfe in Reaktion auf den Priestermangel derzeit betreiben. Mit den KirchenbürgerInnen und Kirchenbürgern zusammen werden wir um eine Öffnung des Priesteramtes für verheiratete Männer und für die Frauen kämpfen. Und insgesamt für eine offene und einladende statt einer ausschließenden Kirche!

Da wir eine weltweite Kirche sind, müssen wir uns auch weltweit für deren Öffnung und Reform engagieren – und zwar gemeinsam. Auch da packen Chris und Deborah gleich konkret mit an: Sie werden zum ersten internationalen Treffen der Priesterinitiativen Mitte Oktober in Bregenz kommen, ihre Erfahrungen aus der US-Netzwerkarbeit einbringen und zusammen mit den Priestern und anderen „Laien“-Reformbewegungen internationale Vorstöße für eine Kirchenreform im Geist des II. Vatikanischen Konzils vorbereiten.

Denn in einer Zeit, in der ein Papst plötzlich ein Kirchenreformthema nach dem anderen enttabuisiert, ist schnelles Handeln geboten. Da geht es jetzt nicht um staunendes Abwarten, sondern um aktive Nutzung der neuen Öffnungen. Das wird diesseits und jenseits des Atlantiks deutlich gesehen – und wohl auch in den anderen Teilen der Weltkirche.            

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4 Antworten zu Wien: Die Welle nutzen – Und es geht weiter!

  1. Campos de Sousa schreibt:

    Lieber Bruder Helmut Shullers
    Würde ich dir empfehlen, Fr John Tavares von Brasilien MPCF für diese Sitzung im Oktober einladen.
    Anschließend könnte es Ihnen eine Reihe von Debatten in Brasilien … Lateinamerika erwartet … Apostelgeschichte 16:9 „nach Brasilien Komm und hilf uns!“
    Email John Tavares: tavaresj@elo.com.br
    Site: http://www.padrescasados.org/
    Gott segne Sie.
    Pastor Campos de Sousa.
    Movement Gott sagt Genug!
    http://fimdocelibatoja.blogspot.pt/p/quem-somos.html
    Lissabon – Portugal

  2. christine neumeyet schreibt:

    Applaus!

  3. Silvia Brückner aus Deutschland schreibt:

    Viel Glück beim Nutzen der neuen „römischen Welle“, abgewartet wurde lange genug.

  4. Pingback: Katolsk Vision » Hur kommer vi vidare?

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